Darauf hätte zu Beginn der Runde wohl keiner so recht wetten mögen: die TG steht bereits drei Spieltage vor dem Rundenende als Meister der BOL fest. Endlich! 33 Jahre nach dem letzten Aufstieg verlassen die Rüsselsheimer die BOL Wiesbaden/Frankfurt in Richtung hessische Oberliga. Die Freude war riesengroß und zurecht ließen sich Mannschaft und Betreuerteam von den knapp 300 begeisterten Zuschauern feiern.

Die Begeisterung war jedoch weniger der der spielerischen Klasse der Begegnung geschuldet als deren wieder einmal dramatischen Verlaufs und der überragenden Gesamtleistung der Mannschaft in der laufenden Runde. In 23 Begegnungen bislang ungeschlagen kann man getrost von einem würdigen und verdienten Meister sprechen. Nach der Heimniederlage des Verfolgers HSG Eppla gegen Breckenheim/Wallau war die Begegnung gegen den TV Petterweil 2 überraschend zur Meisterschaftspartie geworden. Ursprünglich sollte nur der Geburtstag von Paul Hölpert gebührend gefeiert werden, doch nun gab es plötzlich größeres zu planen. Wo wird die Musikanlage aufgebaut, wieviel Bier muss bestellt werden, wer grillt was , wer kümmert sich überhaupt und wie kriegt man so schnell Meisterschaftsshirts organisiert? Fragen über Fragen und so kann es nicht zu verwundern, dass dabei vergessen wurde den Gegner entsprechend zu informieren.

Denn der immerhin als Tabellendritte angereiste TV Petterweil dachte mitnichten daran die Sause mitzumachen und wollte dem designierten Meister ordentlich in die Suppe spucken. Schon die ersten Angriffsbemühungen der TG ließen nichts Gutes ahnen. Offensichtlich ging den erfolgsverwöhnten Rüsselsheimern – nun, da das ersehnte Ziel so nahe lag – gehörig der „Stift“. Es lief nicht rund im Angriff und lange Zeit sah es nicht unbedingt nach einem Sieg der Heimmannschaft aus. Den Anfangskummer gewöhnten Fans blieb nach dem schmeichelhaften 11-12 zur Halbzeit wieder einmal nur die Hoffnung auf die obligatorische starke zweite Halbzeit.

Die ließ allerdings noch einige Zeit auf sich warten. Der Angriffsmotor stotterte weiterhin und es blieb letztlich der starken Abwehr und dem an diesem Tag überragenden Lars Wykypiel vorbehalten, dass die Petterweiler sich nicht weiter absetzen konnten. In der 45igsten Minute fiel das 16-16, der nimmermüde Krämer stiebitzte einige Bälle und der TG Zug war von nun an nicht mehr aufzuhalten. Wieder einmal sicherte sich die Mannschaft den Sieg in der Schlussphase und man kann nur den Hut vor der Kampfstärke und der mannschaftlichen Geschlossenheit der Rüsselsheimer ziehen. 23-18 zeigte die Anzeige, als bei Spielern und Betreuer die Dämme brachen. Der Jubel war groß, die anschließende Feier ebenso.

Der Aufstiegskader: Luke Schulze, Nils Bernotek, Martin Gergen, Sören Kolbe, Paul Hölpert, Timo Porz, Daniel Förster, Jonas Boch, Ivan Knezovic, Björn Schmidt, Finn Sommer, Jonas Brogl, Nicolas Wojtyniak, Yannick Krämer, Max Wetz, Joscha Porz, Jannik Eberbach, Kennet Meierhöfer, Justus Metz , Luca Wagner, Felix Niedermeier und Simon Bergerhoff sowie Björn Hell, Janni Tsoultsidis, Frank Walther, Ulli Theis, Dominik Konjik und Sami Ghadoum